Konflikte zwischen Mensch und Wolf

Autoverkehr

Verkehrstod
Häufigste Todesursache bei Wölfen in Deutschland: Verkehrstod

Mit etwa 740 Millionen Einwohnern (Stand 2011) gehört Europa zu den dichter besiedelten Teilen der Erde. Um den steigenden Ansprüchen der Menschen gerecht zu werden, werden ständig neue Straßen und Siedlungen gebaut. Obwohl Wölfe relativ flexibel sind, was ihren Lebensraum angeht, haben auch sie unter den Aktivitäten der Menschen zu leiden. Wölfe legen auf der Suche nach Nahrung oder nach einem neuen Revier oft weite Strecken von mehreren hundert Kilometern zurück. Das dichte Straßennetz bedeutet, dass sie  immer wieder Straßen überqueren müssen. Dabei kommt es häufig vor, dass Wölfe überfahren werden. Durch den Bau von grünen Querungshilfen über stark befahrenen Straßen und Autobahnen, kann dieses Problem für den Wolf und andere wandernde Wildtiere gemindert werden.

Wölfe und Nutztiere

Herdenschutz durch Hunde und Zäune
Herdenschutz durch Hunde und Zäune

Wenn Wölfe auf Schafe treffen, die nicht ausreichend gesichert sind, ist das für die Wölfe eine Möglichkeit, schnell und einfach an Beute zu kommen. Die Folgen sind fast immer dieselben, die Akzeptanz gegenüber dem grauen Jäger sinkt. Allerdings kann man mit vergleichsweise einfachen Methoden verhindern, dass Wölfe Zugang zu den leicht verfügbaren und noch dazu gut genährten Leckerbissen haben. Mithilfe von Elektrozäunen und Herdenschutzhunden kann man Weiden „wolfssicher“ machen und die Schafe so vor Wölfen und anderen möglichen Angreifern schützen. Nach jahrzehntelanger Abwesenheit der Wölfe müssen Nutztierhalter allerdings erst wieder lernen, mit Wölfen zu leben.

Konfliktarmes Zusammenleben

Ein Universalrezept für ein konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Wolf gibt es leider nicht. Wölfe sind in Europa eine streng geschützte Tierart und die Menschen sind dafür verantwortlich Wölfe zu schützen und zu erhalten. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei die Akzeptanz bei den Menschen und umsetzbare Regelungen bei Schäden oder schon im Vorfeld zum Schutz. Dafür ist es unumgänglich auch Gelder zur Verfügung zu stellen und einzuplanen. Ein Wolfsmanagementplan kann eine Grundlage mit entsprechenden Regelungen darstellen. So müssen Regelungen zu Zahlungen für Schutzmaßnahmen, wie den Zaunbau (Präventionszahlungen) und solche, die die Tötung von Nutztieren durch den Wolf (Entschädigungen) betreffen, vorhanden sein. Neben Präventionszahlungen und Entschädigungen, ist aber auch eine gute Informationspolitik in Bezug auf das aktuelle Vorkommen und die Entwicklung der Population unumgänglich. Ein Wolfsinformationszentrum kann dabei eine wichtige Hilfe sein.

Nur gucken – nicht streicheln!

Viele Menschen haben auch heute noch Angst vor Wölfen. Meist sind Unwissenheit oder Vorurteile die Gründe dafür. Umso wichtiger ist es daher, die Menschen über den Wolf und seine Lebensweise zu informieren. Wölfe sind zwar Fleischfresser und Jäger, aber ein gesunder Wolf ist für einen Menschen keine Gefahr. Außerdem kommt es nur selten vor, dass man draußen in der Natur auf einen Wolf trifft. Obwohl Wölfe neugierig sind und schon mal in die Nähe von Ortschaften kommen, sind sie doch sehr vorsichtig und ziehen sich meist zurück, wenn sie einen Menschen wittern. Falls sie aber trotzdem ein mal auf einen Wolf treffen sollten, dann bitte Folgendes beachten: Nur gucken, nicht streicheln oder füttern! Am besten sie genießen den Anblick oder ziehen sich langsam zurück, wenn sie den Wolf nicht stören wollen. Wölfe kann man übrigens leicht vertreiben, indem man sie laut anspricht und in die Hände klatscht.